Ich plane die Fassade unseres 60er-Jahre-Reihenhauses zu sanieren. Mir ist klar, dass „einfach neu streichen“ zu kurz greift, aber welche Schritte sind laut Profis wirklich unverzichtbar? Vor allem: erst Dämmung, dann Putz und Farbe – oder andersrum? Und wie geht man mit feuchten Sockelzonen um?

Wir haben das letztes Jahr gemacht (Baujahr 196 und was bei uns den Unterschied gemacht hat, war die saubere Reihenfolge: Erst Zustandsaufnahme (Feuchtemessung, Abklopfen, Bohrmehlprobe bei Hohlstellen), dann Schadensbild dokumentieren (Risse, Algen, Salzausblühungen). Danach die Planung: Details an Anschlüssen (Fensterbänke, Rollladenkästen, Attika) klären, denn da zieht’s sonst wieder rein. Beim Start: gründliche Reinigung, Altbeschichtungen prüfen (Kreidetest), lose Putzstellen raus, Risse schlitzen und mit armierendem Mörtel + Gewebe schließen. Falls WDVS nötig ist, das VOR dem Oberputz ausführen und alle Dübelköpfe verspachteln; Ecken und Öffnungen mit Diagonalarmierung. Erst dann mineralischer Oberputz, Grundierung passend zum Anstrichsystem, und am Ende die Beschichtung – diffusionsoffen, aber schlagregendicht. Sockel separat behandeln (spritzwasserfester Putz, höherer Abrieb), Tropfkanten nicht vergessen. Eine gute, laienverständliche Übersicht findest du hier: Fassadensanierung
– hat uns geholfen, die Reihenfolge mit dem Betrieb abzustimmen. Kleiner Praxis-Tipp: Musterfläche anlegen lassen; da siehst du sofort, ob Farbton und Körnung passen.

Klingt sehr ähnlich wie bei uns: Die meisten Probleme kamen von schlecht gelösten Übergängen – besonders Fensteranschlüsse und Sockel. Nachdem wir dort sauber abgeklebt, grundiert und die Profile korrekt gesetzt hatten, waren Algen und Feuchte deutlich weniger Thema. Die Dokumentation vorab spart echt Ärger, weil man später gezielter nachfragen kann.